Besuch im Franziskus-Tierheim in Lokstedt | 29.04.2016

Zusammen mit meinem Wahlkreiskollegen Marc Schemmel besuchte ich heute das Franziskus-Tierheim an der Lokstedter Grenzstraße. Tierheim-Leiter Frank Weber führte uns dabei durch die Räumlichkeiten und Außenanlage und informierte über die vielfältigen Aufgaben der Einrichtung.

Sieben festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen ausgesetzte oder abgegebene Tiere auf, pflegen sie und suchen für die Schützlinge ein geeignetes Zuhause. Eine sehr wichtige Rolle spielen aber auch viele Ehrenamtliche, die unter anderem mit den Hunden Gassi gehen, teilweise bis zu drei Stunden täglich.

Das Tierheim wird zudem von zwei sehr engagierten Tierärztinnen betreut, die sich vier Mal pro Woche für einige Stunden um die medizinische Betreuung der Tiere kümmern.

Rund 120 Tiere können in Lokstedt gleichzeitig ein Zuhause auf Zeit finden, insgesamt kommen pro Jahr ca. 1.000 Tiere hierher, ca. 900 davon können an geeignete Tierfreunde vermittelt werden.

„Ein ausführliches Vermittlungsgespräch hilft uns dabei, einzuschätzen, ob Mensch und Tier zueinander passen“, so Frank Weber, „die Anschaffung eines Haustieres braucht Zeit und reifliche Überlegung. Man übernimmt schließlich Verantwortung für viele Jahre.“

Zu Frank Webers Aufgaben gehören auch Führungen für Schulklassen, und er ist im Gespräch mit einigen Schulen, um das Thema „Tierschutz“ auch im Unterricht zu verankern.

Ein besonderes Angebot ist das „Pfötchen-Café“, jeden Samstag von 15 bis 17 Uhr können sich hier Tierliebhaber zum Klönschnack bei Kaffee und Kuchen treffen, regelmäßig gibt es auch Seminare und Lesungen.

Und manchmal muss das Team auch „Feuerwehr spielen“, wenige Tage zuvor hatte sich auf einem Industriegelände an einer stark befahrenen Straße ein Rehbock verirrt und fand nicht mehr zurück. „Als die angerufenen Stellen eher ratlos reagierten, fackelten wir nicht lange, fingen den Rehbock ein und ließen ihn in der Nähe in ruhiger Umgebung wieder frei – das war schon eine sehr sportliche Aufgabe“, so Frank Weber schmunzelnd.

Kleinere Wildtiere, wie z. B. Feldhasen, Eichhörnchen oder Eulen, kann das Tierheim auch vorübergehend aufnehmen, seit gut zwei Jahren gibt es eine Wildtierstation. „Wichtig dabei ist, dass jemand, der ein Wildtier findet, nicht selbst tätig wird, sondern uns anruft, denn oft befindet sich das Muttertier versteckt ganz in der Nähe. Unbedarft eingesammelte Jungtiere wieder zu ihrer tierischen Familie zurückzubringen, ist sehr riskant. Es sollten wirklich nur Tiere in menschliche Pflege gelangen, die verletzt sind oder nicht von ihren Eltern versorgt werden können“, so Frank Weber.

Ein sehr großes Problem ist mittlerweile der Online- Handel mit lebenden Tieren. Es werden nicht nur massenhaft Hunden, Katzen und Kaninchen, sondern auch exotische Wildtiere zum Kauf angeboten. „Besonders problematisch ist der Inseratehandel, bei dem Privatpersonen, Züchter und Tierhändler auf diversen Plattformen Verkaufsanzeigen meist kostenlos einstellen können. Dabei ist der im Internet weitestgehend unkontrolliert mögliche internationale Handel mit lebenden Tieren in vielen Fällen tierschutzwidrig. Hinzu kommt, dass sich illegale oder betrügerische Angebote kaum von seriösen Anzeigen unterscheiden lassen. Am Ende sind die Leidtragenden nicht nur die betroffenen Tiere, sondern oft auch die arglosen Käufer“, so Frank Weber abschließend.

Der Betrieb des Tierheimes finanziert sich ausschließlich über Mitgliedsbeiträge, Spenden und Erbschaften.
Hier geht es zum Internetauftritt: http://www.franziskustierheim.de

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