Besuch im Albertinen-Krankenhaus | 23.03.2016

Das Schnelsener Albertinen-Krankenhaus besuchten wir im Rahmen einer kleinen Delegation, bestehend aus unserem Bundestagsabgeordneten Niels Annen, meinem Wahlkreiskollegen Marc Schemmel, unseren beiden Schnelsener SPD-Bezirksversammlungsmitgliedern Sabine Jansen und Koorosh Armi und mir.

Gleichzeitig war dies auch ein „Antrittsbesuch“: Im September hatte Matthias Scheller das Amt des Vorstandsvorsitzenden des Albertinen-Diakoniewerkes von Professor Dr. Fokko ter Haseborg übernommen, der nach 19 Jahren in den verdienten Ruhestand gegangen war. In einer sehr launigen, aber auch höchst informativen Gesprächsrunde erhielten wir von Herrn Scheller und seinem Vorstandskollegen Pastor Dr. Stefan Stiegler viele interessante Einblicke über die Aktivitäten und die Philosophie des Krankenhauses.

Das Albertinen-Diakoniewerk wurde 1907 gegründet und ist heute der größte diakonische Krankenhausträger in Hamburg. Es betreibt in Schnelsen das Albertinen-Krankenhaus und das Albertinen-Haus/Zentrum für Geriatrie und Gerontologie, das Zentrum für Psychische Gesundheit in Hamburg-Eimsbüttel, das Ev. Amalie Sieveking-Krankenhaus, die Residenz am Wiesenkamp, das Feierabendhaus sowie das Diakonie-Hospiz Volksdorf in Hamburg-Volksdorf.

In den Kliniken der Albertinen-Gruppe werden jährlich über 110.000 Patienten ambulant und stationär behandelt, mittlerweile kommen ca. 30 Prozent der Patienten aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Somit sind die Kliniken auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für Hamburg: Rund 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwirtschaften einen Gesamtumsatz von über 230 Millionen Euro pro Jahr.

Ebenfalls betreibt die Albertinen-Gruppe die Albertinen-Schule als zentrale Ausbildungsstätte für die Generalisierte Pflegeausbildung und den dualen Studiengang Pflege (in Kooperation mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaft Hamburg) mit 180 Plätzen, zwei ambulante Pflegedienste, eine Akademie für Fort- und Weiterbildung, zwei Kindertagesstätten mit insgesamt 220 Plätzen sowie weitere Einrichtungen für Patienten und Mitarbeiter.

Matthias Scheller betonte im Gespräch die nach wie vor geltende Wichtigkeit des Leitbildes im Spannungsfeld zwischen Diakonie einerseits und Wirtschaftlichkeit andererseits: „Natürlich müssen auch konfessionelle Krankenhäuser Gewinne erwirtschaften, um bestehen zu können. Aber entscheidend ist, dass diese in das Unternehmen zurückfließen und dadurch für eine ständige Verbesserung der Patientenversorgung eingesetzt werden können.“ Und Stefan Stiegler ergänzt: „Kurz gesagt behandeln wir die Menschen so, wie es ihrer persönlichen Bedürfnislage entspricht und wie wir selbst behandelt werden wollen.“

Zusammen mit Marc Schemmel, Niels Annen, Koorosh Armi, Sabine Jansen, Matthias Scheller und Stefan Stiegler (v.l.n.r.)
Zusammen mit Marc Schemmel, Niels Annen, Koorosh Armi, Sabine Jansen, Matthias Scheller und Stefan Stiegler (v.l.n.r.)

Dabei waren wir uns alle einig, dass die bundespolitischen Rahmenbedingungen nicht ganz einfach sind: Fallpauschalen, Vorgaben für Mitarbeiterzahlen auf den Stationen, für Operationen, Honorare nach angeblicher Qualität – um nur einige zu nennen.
Gleichwohl sparten die beiden Vorständler nicht mit Lob für die Landespolitik, denn von den 170 Millionen Euro, die das Albertinen in den vergangenen fünf Jahren investiert hat, kam ein gehöriger Batzen von der Stadt, was wir von der Regierungsfraktion in der Bürgerschaft auch weiterhin unterstützen werden. Konkret wird es dabei unter anderem um anstehende Ausbaupläne im Bereich der Herzmedizin und der Geriatrie gehen.
Aber das Lob konnten wir zurückgeben und im Zusammenhang mit der derzeitigen Flüchtlingssituation der Stiftung für ihr tolles Engagement danken. Schon seit über zweieinhalb Jahren unterstützt das Albertinen zusammen mit den Maltesern die stationäre medizinische Versorgung von Menschen ohne Papiere, die zum Teil als Flüchtlinge in Deutschland leben, illegal und ohne Zugang zu Medizin und Pflege. Andere können ihre legalen Rechte aufgrund von Diskriminierung, Armut oder Not nicht durchsetzen.
Darüber hinaus hat die Stiftung das Richard Remé-Haus an der Farmsener Landstraße für rund 65 weibliche und besonders schutzbedürftige Flüchtlinge zur Verfügung gestellt und die medizinische Basisversorgung von Flüchtlingen in der Zentralen Erstaufnahmeeinrichtung am Hörgensweg in Eidelstedt übernommen. Insgesamt rund 50 Mitarbeiter/innen haben sich freiwillig gemeldet, um vor Ort – unterstützt von Dolmetschern – eine medizinische Basisversorgung zu gewährleisten.
Hier geht es zum Internet-Auftritt der Albertinen-Stiftung: www.albertinen.de

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